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Langfristige Perspektiven der Landwirtschaft positiv Symposium der Edmund Rehwinkel-Stiftung

11. Mai 2009

Globalisierung, Liberalisierung: Die Agrarmärkte haben sich in den vergangenen Jahren wegen dieser und anderer Faktoren positiv entwickelt. Hinzu kommt eine steigende Nachfrage agrarischer Erzeugnisse außerhalb der klassischen Nahrungsmittelproduktion, beispielsweise als regenerative Energieträger. Die als langfristig geltenden Trends bieten für die deutsche Landwirtschaft neue Potenziale. Allerdings zeigt sich mit dem abrupten Ende der Preishausse zum Ende des letzten Jahres, dass die globale Vernetzung nicht nur Licht-, sondern auch Schattenseiten hat. Von dem aktuellen Abschwung der Wirtschaft ist auch die heimische Landwirtschaft betroffen. Insbesondere Milchviehhalter sehen sich wegen der geringen Auszahlungspreise z. T. in ihrer Existenz bedroht. Trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation sei Pessimismus aber fehl am Platz, so Dr. Marcus Dahmen, Sprecher des Vorstands der Rentenbank. „Die Perspektiven für die Landwirte sind insgesamt gut. Langfristig wird das weltweite Bevölkerungswachstum, die wachsende Bedeutung von Bioenergie und die in den Schwellenländern sich ändernden Verzehrgewohnheiten, die Nachfrage nach Agrarprodukten beflügeln." Gleichzeitig werden die perspektivischen Chancen aber auch Herausforderungen mit sich bringen, denen sich die Landwirte stellen müssen, so Dr. Dahmen, der zugleich Vorstandsvorsitzender der Edmund Rehwinkel-Stiftung ist. Dazu gehörten die zunehmenden Marktpreisschwankungen als betriebswirtschaftliches Risiko genauso wie gesellschaftliche Erwartungen. Durch eine nachhaltige Bewirtschaftung würde die Landwirtschaft öffentliche Güter bereitstellen und gleichzeitig auf die globale Nachfragesteigerung landwirtschaftlicher Produkte reagieren müssen. Die Politik sei aufgerufen, die Landwirtschaft bei der Bewältigung dieser Herausforderungen zu unterstützen. Die Edmund Rehwinkel-Stiftung hat ihre Ausschreibung 2008 deshalb diesem aktuellen Thema gewidmet und fünf Studien gefördert, die mit unterschiedlichem Fokus die neuen Potenziale und deren Herausforderungen sowohl für Landwirte als auch die Agrarpolitik untersucht haben. Die Ergebnisse der Studien wurden auf dem Symposium der Stiftung vorgestellt und diskutiert.

Das Beratungsbüro Göttingen untersuchte in seiner Studie die ökonomischen und betriebstechnischen Auswirkungen der Preisrallye in den Wirtschaftsjahren 2006/07 und 2007/08 auf einzelne Produktionsbereiche. Prof. Rainer Marggraf und sein Team von der Universität Göttingen richteten ihr Augenmerk auf Überlegungen zu einem ergebnisorientierten Ansatz bei den Agrarumweltmaßnahmen in Zeiten des Klimawandels. Mit der Zertifizierung von Biokraftstoffen zur Sicherung der Nachhaltigkeit befasste sich Prof. Bernhard Brümmer (Universität Göttingen) gemeinsam mit seinem Team. Wie sich die steigenden Agrarpreise und veränderten Märkte, aber auch jüngste Entscheidungen der Agrarpolitik regional wirtschaftlich auswirken, dieser Fragestellung näherten sich Prof. Peter Wagner und seine Kollegen von der Universität Halle. Prof. Thomas Kutsch und Kollegen von der Universität Bonn blickten soziologisch auf das Schwerpunktthema. Sie untersuchten, welche den von der Gesellschaft zugewiesenen Rollen Landwirte wahrnehmen und in welchem Umfang sie diese realisieren bzw. in ihren Arbeitsabläufen realisieren können.

Die Rentenbank hat die Ergebnisse der Forschungsarbeiten im soeben erschienenen Band 24 ihrer Schriftenreihe veröffentlicht. Sie steht zum Download bereit. Druckexemplare erhalten Interessenten kostenlos unter Tel. 069/2107-363; Fax 069/2107-447.


Service:
Die Edmund Rehwinkel-Stiftung wurde 1974 zur Erinnerung an den früheren Bauernpräsidenten und langjährigen Vorsitzenden des Verwaltungsrates der Rentenbank ins Leben gerufen. Ziel der Stiftung ist die Förderung wissenschaftlicher Arbeiten mit einem hohen unmittelbaren Nutzen für die Landwirtschaft. Einmal im Jahr schreibt sie ein aktuelles Schwerpunktthema aus, an dem sich alle Interessierten mit einer Projektskizze um Förderung bewerben können. Seit 2007 ist die Edmund Rehwinkel-Stiftung rechtlich eigenständig und als gemeinnützige Stiftung eingetragen.