Eingeladen und gefördert durch die Edmund Rehwinkel-Stiftung der Landwirtschaftlichen Rentenbank präsentierten in Berlin namhafte Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse zum gesellschaftlichen Dialog mit und über die Landwirtschaft.
„Auch in diesem Jahr haben wir mit unserer Themenauswahl offensichtlich den Finger am Puls der Zeit", eröffnete Horst Reinhardt, Vorstandssprecher der Rentenbank und Vorstandsvorsitzender der Edmund Rehwinkel-Stiftung, zufrieden das diesjährige Symposium. Dies sei auch ein höchst erwünschtes und sehr wichtiges Kriterium bei der Festlegung des Ausschreibungsthemas im Vorfeld sowie dann auch bei der Auswahl der geförderten Studien. Schließlich sollen deren Ergebnisse der Agrarwirtschaft einen nachvollziehbaren praktischen Nutzen sowie konkrete Lösungsansätze bieten.
In den letzten Jahren rückte der Dialog zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen und der Landwirtschaft immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit und war Triebfeder intensiver Diskussionen und Konflikte. Veränderte Einstellungen der Verbraucher und Änderungen von Konsum- und Essgewohnheiten sind die daraus resultierenden Herausforderungen, die nicht nur das Image der Landwirte verändern, sondern auch sehr praktische und folgenreiche Konsequenzen für ihre Arbeit haben können. „Unser Ziel war es, die oft sehr emotional geführten Debatten mit wissenschaftlichem Sachverstand auf eine lösungsorientierte Ebene zu heben", so Reinhardt weiter. Der wissenschaftlich unterstützte Blick in den „gesellschaftlichen Spiegel" könne dabei helfen, die Diskussion zu versachlichen und besser zu ihrem Kern vorzudringen. Nur so sei die Entwicklung von praktischen Lösungsansätzen für die verschiedenen Problemkreise möglich.
Die in Band 31 der „Schriftenreihe der Rentenbank" veröffentlichten Studien beschäftigen sich daher mit unterschiedlichen Aspekten der gesellschaftlichen Diskurse und ihren praktischen Konsequenzen für die Agrarbranche. Wie muss die Branche auf veränderte Konsummuster reagieren? Wie begegnet sie zum Beispiel dem stetig wachsenden Trend, sich vegan zu ernähren? Welche Auswirkungen haben medial transportierte Bilder, wie kann es einen erfolgreichen Dialog zwischen Erzeugern und Verbrauchern geben, und welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang die Neuen Medien?
Eingeleitet wurde das Symposium am Vorabend mit einem Referat von Nikolaus Blome, Mitglied der Chefredaktion des SPIEGEL. Der Leiter des Hauptstadtbüros erörterte die sich wandelnde Kommunikation zwischen Landwirtschaft, Politik und Medien und gab damit den Startschuss für den am darauffolgenden Morgen startenden wissenschaftlichen Dialog.
Die Studien wurden von Prof. Ulrich Hamm und seinem Team von der Universität Kassel, von Prof. Rainer Langosch und Prof. Michael Harth sowie ihrem Team von der Hochschule Neubrandenburg, Prof. Achim Spiller und seinen Mitarbeitern von der Universität Göttingen, den Forschern von der Universität Kiel um PD Dr. Silke Thiele sowie von Carl Vierboom und seinem Team aus Wirtschaftspsychologen aus Hennef erstellt.
Interessenten erhalten den Band 31 der „Schriftenreihe der Rentenbank" kostenlos (Tel. 069-2107-363; Fax -6447; www.rentenbank.de).
Service:
Die Edmund Rehwinkel-Stiftung der Landwirtschaftlichen Rentenbank wurde 1974 zur Erinnerung an den früheren Bauernpräsidenten und langjährigen Vorsitzenden des Verwaltungsrats der Rentenbank ins Leben gerufen. Ziel der Stiftung ist die Förderung von agrarbezogener Wissenschaft und Forschung. Die Stiftung schreibt dazu einmal im Jahr ein aktuelles Schwerpunktthema aus. Interessierte können sich darauf mit einer Projektskizze um Förderung bewerben. Darüber hinaus vergibt die Stiftung Stipendien an Studierende, die ihren Master mit agrar- oder ernährungswissenschaftlichem Schwerpunkt an einer deutschen Hochschule absolvieren. Unter dem Titel „Wissenschaft.Praxis.Dialog" fördert die Stiftung zusätzlich den Austausch zwischen der forschenden Wissenschaft und der land- sowie ernährungswirtschaftlichen Praxis. Nähere Informationen unter www.rehwinkel-stiftung.de.